Das Ende einer Homebase: Bye Sansibar
Viele Menschen träumen genau davon: Ein zu Hause auf einer Insel mit weißem Sand und türkisfarbenen Meer. Das hatten wir. Und dennoch habe ich mich in den letzten Wochen dagegen entschieden und meine Homebase in Sansibar aufgelöst und 90% unserer Sachen verkauft. Die zweite, alleinige Wohnungsauflösung meines Lebens. Aber dieses Mal im Ausland.
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Emotionale Zeiten in Sansibar
Als ich Anfang April in meine Wohnung nach Sansibar zurückkam, die ich im letzten Jahr für mich, Emilia und meinen local Mann eingerichtet hatte, zog sich innerlich alles in mir zusammen. Mein Bauchgefühl sagte mir direkt, dass das nicht mehr unser Herzensort sein wird. Noch am gleichen Tag teilte mir mein Vermieter mit, dass wir im Juni die Wohnung verlassen müssen. Nicht verwunderlich. So war das schon mal direkt klar. Der April war ein sehr emotionaler Monat für mich. Ich kann dir hier gar nicht erklären, durch was ich alles emotional gegangen bin: Aber es war eine Menge.
Die Scheidung stand uns bevor.
Ich fühlte mich wie der Spielball meines Mannes und kämpfte eine Menge mit ihm, vor allem um Geld.
Ich stellte fest, dass ich kein wertschätzendes soziales Umfeld hier hatte und brav viele Kontakte ab.
Mein Konto war fast leer. Meine Ersparnisse gingen dem Ende zu.
Es tauchten viele negative Glaubenssätze und Ängste auf.
Ich wusste nicht, wohin mit uns.
Ich bin einmal durch alles gegangen, was möglich war. Ich bin quasi einmal gestorben. Auch als Unternehmerin, um dann neu aufzutauchen.
Es war ein krasser (Transformations) Prozess. Ich kann es nicht anders sagen.
Scheidung und Wohnungsauflösung in Sansibar
Die Scheidung ging relativ schnell über die Bühne, da ich schon Monate zuvor beim Anwalt eine Gütertrennung habe machen lassen. Als wir Ende April auf dem Gericht geschieden wurden, fiel mir eine riesige Last von den Schultern. Ich hatte das Gefühl endlich wieder atmen zu können. Ich fühlte mich wieder mehr wie ich selbst.
Zeitnah begann ich die Möbel, Dekoration und Spielsachen zu verkaufen. Das klappte reibungslos, machte die Wohnung allerdings auch zunehmend ungemütlicher. Gerade die letzten beiden Wochen, fühlten wir uns gar nicht mehr so heimisch hier. Ich hätte nie gedacht, dass ich das zweimal in meinem Leben machen würde. Crazy. Aber es zeigte mir auch ganz klar, dass ich mich nicht mehr zu sowas hinreißen lassen werde. Dass Freiheit mein höchster Wert ist.
Ich habe nämlich gelernt, dass ich mich für die Homebase und auch die Ehe aus dem Verstand heraus entschieden hatte. Da kam mein Sicherheitsdenken wegen der Weltlage durch. Nachvollziehbar, vielleicht. Aber auch absoluter Bullshit. Denn das ist nicht die Art, wie man gute Entscheidungen trifft.
Eine Woche vor Abreise konnte ich dann endlich auch das Auto verkaufen.
Sansibar: Was bist du für mich?
Im Mai kam dann die Frage in mir auf: Ziehen wir in eine neue Wohnung oder gehen wir? Und wohin würden wir wollen?
Tagelang beschäftigten mich diese Fragen. Ich spürte in mich und fand schließlich die Antwort: Ich bin Nomadin. Ich will die Welt sehen. Also reisen wir. Ich will doch nicht noch länger hier rumhocken 😛
Sansibar langweilt mich immer schneller, immer mehr. Schon nach 6 Wochen hatte ich keine Lust mehr hier zu sein. Immer die gleichen Gesichter, Orte, Pools. Es war gerade Ramadan, es ist aktuell Nebensaison und vieles war geschlossen und es waren wenige Menschen da. Eine gute Zeit um runterzukommen, sich auf sich zu konzentrieren. Aber mit Kind auch wirklich eintönig.
Das Meer und der Strand sind traumhaft. Und es bleibt meine kleine Oase als Alleinerziehende, in der Hinsicht, dass ich hier als Mama durchatmen kann. Kinderbetreuung, Nanny nachts, um mal tanzen zu gehen (absoluter Luxus als Alleinerziehende), Hotels und Pools zum Relaxen.
Aber leider fehlt mir hier halt auch die Vielfältigkeit an Angeboten und den Nahrungsmitteln. Das immer gleiche Essen und die kleine Auswahl macht mich hier wirklich irre. 😑 Für einige Wochen herkommen ist okay, aber nicht mehr länger als 6-8 Wochen.
Und so gingen wir zurück in die Freiheit und flogen auf den nächsten Kontinent, um ein neues Land zu entdecken… ein grandioses Gefühl.🥰