Schweres Ankommen in Thailand
Als ich in Berlin in diesen Flieger stieg war ich voller Vorfreude, doch vor allem echt müde. Die letzten 3 Monate waren zum Schluss hin einfach SAU ANSTRENGEND! Ich war hundemüde. Ich hatte seit einer Woche wenig geschlafen, weil sie mich nachts oft weckte und ich dann anfing zu grübeln: „Ist das und das erledigt?“ „Muss ich dies noch machen?“ usw. Das alles alleine zu wuppen, hat Kraft gekostet. Als dann das Gepäck am Flughafen aufgegeben war, war ich einfach nur noch froh, dass es losgeht. Was auch immer das alles genau bedeutet.
In Bangkok angekommen nach 16 Stunden und ohne eine Minute Schlaf, nahmen wir die öffentlichen Verkehrsmittel und schlugen uns abseits vom Zentrum zu unserem Hotel durch. Das Ganze dauerte gute 1,5 Stunden, sparte aber einiges an Geld. Unser Zimmer war schlicht, das Klima super, wir hatten einen Pool und einen Kühlschrank, Street Food und Supermärkte gab es um die Ecke. SUPER! Der erste ganze Tag verlief auch echt prima. Wir machten Mutter-Tochter-Tag, fuhren U-Bahn und Tuk Tuk und schlemmten im Unicorn Café (Einhorn Café). Es war ein teurer Tag, aber das musste sein. Die kommenden Tage 4 Tage verbrachten wir in Parks, auf Spielplätzen, im Kindermuseum und im Zimmer. Wir schliefen bis 10 Uhr und waren bis 1 oder 2 Uhr nachts wach. Der Jetlag hatte uns im Griff. Aber noch war es okay.
2 Tage bevor ich das Hotel verlassen wollte, sagte dann leider mein Host vom Couchsurfing spontan ab, sodass ich meine Pläne umwarf. Wir verließen dann direkt zu meiner Erleichterung Bangkok. Ich hatte vollkommen unterschätzt, dass mich Großstadt anstrengt und die vielen Menschen(massen) und der Lärm nichts für mich ist.
Bloß weg hier
Da die Leute an der Rezeption, wie so ziemlich alle Leute dort, kein Englisch sprachen, machte ich mir einen Plan, um ans Meer zu kommen. Also fuhren wir 3 Stunden mit einem Reisebus nach Pattaya. Ich wusste im Voraus, dass ich da nur 2 Nächte bleiben möchte, dass es mir da nicht gefallen wird. Aber es war schon mal schön, raus aus der Stadt und am Wasser zu sein. Wir schliefen dort in einem Hostel, was wir für uns alleine hatten. Nach besagten 2 Nächten verließen wir Pattaya zur Insel Koh Chang. Es war eine lange (9 Stunden) Reise mit 2 Minivans, Taxis und der Fähre, aber wir erreichten eine schöne Insel. Wir waren nun eine Woche aus Deutschland weg und sind schon 4 Mal umgezogen. Mich nervte das ständige Ein -und Auspacken. Ich minimierte die Kleidung um ein Drittel. Auch der Kinderwagen nervte beim Transport mit den Minivans auf dieser Strecke. Ich musste (frecherweise) für diesen und den Rucksack genauso viel zahlen, wie für meinen Sitzplatz. Das machten fast 10 Euro aus. Dennoch brauchen wir ihn noch.
Auf Ko Chang blieben wir erneut nur 2 Nächte, da ich vorher auf dem Weg zur Fähre einen Italiener traf, der einen Geheimtipp für die Nachbarinsel hatte. Er versprach wenig Touristen, Bungalows am Meer und viel Natur. Also kamen wir bald dort an. Und wirklich, es ist ein Paradies wie auf Postkarten! Sogar den Sonnenuntergang sehen wir jeden Abend.
Und das erste Mal, seit wir losgezogen sind, dachte ich: Wow. Genau das hier ist es wert! Ich kann arbeiten, viel Zeit mit ihr verbringen und diese wunderschöne Natur genießen. Den ganzen Tag draußen sein. Nachts die Grillen zirpen und das Meer hören. Sie kann sich frei bewegen. Und es sind einige digitale Nomaden hier. Und ich habe meine Komfortzone verlassen und mich auf den Roller mit ihr getraut! Eine wichtige Sache für unser künftiges Leben und unsere Mobilität.
Der Schlafmangel killt uns
Doch der Jetlag saß uns in den Knochen. Der Schlafmangel und vermutlich die Umstellung machten meiner Kleinen zu schaffen. Immer wieder hatte sie plötzliche Wutanfälle, nachts weckte sie mich sehr oft, ständige Diskussionen und keinerlei Bereitschaft zur Kooperation. Ich saß irgendwann heulend mit ihr in diesem Bungalow und sagte ihr, dass ich das so gerade nicht mehr kann. Und danach ging es. Wir groovten uns auf thailändische Zeit um und hatten entspanntere Tage. Wir schufen uns einen Rhythmus hier im Paradies.
Was mich dennoch immer wieder beschäftigte, war die Weiterfahrt. Ich merkte, wir brauchten zeitnah etwas, wo wir länger bleiben können und dennoch muss es im (inneren) finanziellen Budget sein. Kambodscha? Laos? Es ist Hauptsaison. Nordthailand ist leider derzeit nachts recht kalt (9-12 Grad) und dafür haben wir keine geeignete Kleidung mit. Ich spüre den Wunsch nach Kontakten, nach einer Gemeinschaft oder andere Familien in der Umgebung, auch wenn ich denke, dass das meine Kleine erstmal herausfordern würde.
Nachdem mich an einem Abend im Bungalow auf Koh Mak handgroße Spinnen besuchten und mir nachts wirklich zu kalt war, reisten wir spontan ab aufs Festland. Die Frau von der Unterkunft sprach Englisch, ich hatte einen netten Kontakt mit einem älteren italienischen Auswanderer, der uns langfristige Unterkünfte zeigte und genoss die Freiheit in der Selbstverpflegung. Wobei wir ja immer noch nicht selbst kochen konnten. Nach ganzen 2 Tagen in Trat beschloss ich aber (auch aufgrund der vielen Stechmücken), ich fühle mich nicht wohl, es zieht mich weiter.
Endlich nach Kambodscha. …
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